Für den Wiener FPÖ-Klubobmann Maximilian Krauss wurden sämtliche, von der FPÖ erhobenen Vorwürfe bezüglich der Wien Energie im heute veröffentlichten Stadtrechnungshofbericht bestätigt. So wird etwa deutlich hervorgestrichen, dass die Wien Energie als Spekulationsdrehscheibe trotz Ukraine-Krieg und Marktverwerfungen ihre hochvolatilen Börsengeschäfte verdoppelt bis verdreifacht haben, während andere Markteilnehmer ihre Geschäftsmodelle adaptiert haben. Bestätigt wird dieses hochrisikoreiche Verhalten auch durch den Umstand, dass Banken ihre Kreditzusagen widerrufen haben sowie Kreditinstitute, die noch vertraglich an die Wien Energie gebunden waren, mit der Angabe falscher Verwendungszwecke getäuscht worden sein dürften, indem lediglich von einer Zwischenfinanzierung die Rede war. Der Rechnungshof bemängelt in diesem Zusammenhang ausdrücklich, dass bei solchen Risikogeschäften der Kreditgeber darauf hingewiesen hätte werden müssen, dass es sich um die Hinterlegung von Sicherheitsleistungen an der Energiebörse gehandelt hat.
Die Stadtwerke Holding hat hier absichtlich der Wien Energie die Mauer in dem Wissen gemacht, dass dadurch vielleicht doch noch Geld von Seiten der Banken in die Wien Energie fließen würde. Des Weiteren steht für Krauss fest, dass die Wien Energie sowie die Wiener Stadtwerke Holding weit früher Finanzstadtrat Hanke und Bürgermeister Ludwig hätte informieren müssen. Offen bleibt, ob dies nicht ohnehin ob des drohenden Liquiditätsausfalls passiert ist und dadurch die Notkompetenz zu Unrecht gezogen wurde.
„Ich gehe davon aus, dass dieses grob fahrlässige Vorgehen der Wien Energie, das nun durch den Stadtrechnungshof bestätigt wurde, einerseits ein gerichtliches Nachspiel haben und andererseits auch zu personellen Konsequenzen führen wird. Schließlich sind Normalbürger wegen weit geringerer Tricksereien, gerade den Banken gegenüber, wegen Betrugs vor Gericht gestanden. Auch Hanke und Ludwig sind nun gefordert zu handeln.“