"Wien wächst um ca. 30.000 Menschen pro Jahr - aber die Anzahl der Ärzte wächst nicht mit! Ganz im Gegenteil", sagt Wiens FPÖ-Stadtrat David Lasar im Zuge des heuteigen Sondergemeinderates. Obwohl in Wien so viele Mediziner wie noch nie ausgebildet werden, herrscht in der Bundeshauptstadt ein akuter Mangel. Jungmediziner gehen lieber in die Bundesländer oder ins benachbarte Deutschland, da die Arbeitsbedingungen dort deutlich besser sind, so Lasar. Zur Ärzteknappheit kommt nun verschärfend hinzu, dass es seit 2003 jene EU-Arbeitszeitrichtlinie für Ärzte gibt, die besagt, dass Mediziner höchstens 48 Stunden pro Woche arbeiten dürfen. "Die Antwort von Gesundheitsstadträtin Wehsely dazu lautet: Personalabbau - das ist der vollkommen falsche Weg", ist Lasar überzeugt und meint weiter:
"Hätte man die Arbeitszeit pro Jahr seit 2003 jeweils um eine Stunde gesenkt, hätte man auf kleinere Probleme sofort reagieren und die entsprechenden Gegenmaßnahmen ergreifen können."
Sehr schwer nachzuvollziehen ist für Lasar, wie der Umstand, dass die Ärzte-Arbeitszeit gesenkt wird, dazu führen kann, dass man um 10 % weniger Ärzte braucht: "Dieses Vorgehen ist schlicht absurd!" Sämtliche Bundesländer brauchen jetzt um rund 10 % mehr Ärzte, da sonst die Versorgung nicht gewährleistet werden kann bzw. die Diensträder nicht abgedeckt werden können. Nur Wien ist wieder einmal anders! Abschließend bekräftigt der freiheitliche Stadtrat einmal mehr seine Forderung: Zurück an den Start, neu Verhandeln und für ein gerechtes Dienstzeitenmodell beim medizinischen Personal sorgen! Anstatt 10 Prozent der Wiener Ärzte abzubauen, brauchen wir 300 Kassenstellen mehr.