In der letzten Sitzung des vorigen Jahres des Wiener Gemeinderates, am 19.12.2014, wurde eine Änderung des Flächenwidmungs- und Bebauungsplanes 8117 beschlossen. Es handelt sich dabei um den sogenannten Bereich „Neu Leopoldau“ (besser bekannt als die Liegenschaft des ehemaligen Gaswerkes Leopoldau).
Auf einer Fläche von ca. 210.000m² sollen nunmehr 1.400 Wohneinheiten, sowie Geschäftslokale etc. entstehen.
Dazu ist einiges festzuhalten.
In den Jahren 1911 bis 1969 wurde hier (einst einer der größten Gaswerksstandorte in Wien, mit einer Gesamtfläche von 420.000m²) Stadtgas aus Kohle hergestellt. Dabei fielen als Nebenprodukte Koks, Teer und Gasreinigungsmassen an.
Durch die Produktion selbst, der Auflassung der Anlagen, Kriegseinwirkungen, sowie von Anschüttungen und Grubenverfüllungen mit Produktionsresten, kam es zu einer großflächigen und tiefreichenden Verunreinigung des Untergrundes (vorwiegend) mit polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen und Cyaniden.
Nach Angaben des Umweltbundesamtes gilt diese Altlast aufgrund verschiedener Maßnahmen als gesichert. Eine vollständige Sanierung erfolgte aber nicht.
Angrenzend im Norden befinden sich Erdgasspeicher, wobei 2011 eine Umstellung von Kugel- auf Röhrenspeicher erfolgte.
Ebenso im Norden errichteten die WIENER LINIEN im Jahr 2007 eine Autobus-Großgarage (als eine von drei) für rund 200 Busse, mit Waschanlage, Werkstätten und Tankstelle, auf einer Fläche von ca. 62.000m².
Im Osten angrenzend befinden sich das derzeit stillgelegte Gasturbinenkraftwerk und das Fernheizwerk Leopoldau. Dieses, vor Kurzem um €6Millionen erneuert, wird als sogenanntes Spitzenkraftwerk bei entsprechend niedrigen Temperaturen in Betrieb genommen und dient auch als Reserve.
Abschließend, nicht unerheblich, sei noch auf die verkehrstechnisch völlige Fehlplanung hingewiesen, wie derzeit in Wien unter der ROT/GRÜNEN Stadtregierung üblich.
Früher errichtete man sinnvollerweise Hausgaragen, also direkt unter den Wohnobjekten, um rasch und bequem zu den Wohnungen zu gelangen.
Dem ist nun nicht mehr so.
Im Sinne des katastrophalen „Smart City“-Konzeptes werden Sammelgaragen errichtet.
Was bedeutet, dass entsprechend lange Wegstrecken zurückgelegt werden müssen, sofern das Wohnobjekt nicht in unmittelbarer Nähe zu einer dieser Garagen liegt. Und das bei allen Wetterbedingungen. Für jüngere Menschen schon schwierig. Für Ältere und Behinderte eine enorme Belastung.
In diesem Projekt offensichtlich: es wird nicht nur der motorisierte Fließ-, sondern auch der ruhende Verkehr bekämpft.
Gepriesen hingegen wird, allen Ernstes, in der Nähe befindet sich der Radweg nach Brünn!
Aufgrund all dieser Punkte hat die FPÖ (in der Stadtentwicklungskommission, der Bezirksvertretung, im Gemeinderatsausschuss und im Gemeinderat), als einzige Fraktion, dagegen gestimmt.