"Ein zum Bersten gefüllter Festsaal zeigt, wie sehr dieses Thema den Bürgern unter den Nägeln brennt", so der Klubobmann der Freiheitlichen Bezirksräte und Bezirksparteiobmann der FPÖ Favoriten, Stefan Berger zur gestrigen Bürgerversammlung " Viola Park und Verteilerkreis Verkehrskonzept" im FH Campus Wien. Die FPÖ beantragte und initiierte diese Bürgerversammlung am 5.11.2014 in der Bezirksvertretung - alle Fraktionen erteilten ihre Zustimmung.
Was jedoch präsentiert wurde, trieb vielen Anrainern die Zornesröte ins Gesicht. Vorgestellt wurden wiederholt ein paar Einzelvorhaben, jedoch kein Gesamtkonzept wie in der Antragstellung von der FPÖ gefordert. Vielmehr muss von einem Flickwerk gesprochen werden. Es gab keine neuen Informationen, lediglich Aufgewärmtes, das ohnehin bekannt war.
Ein schlüssiges Gesamtkonzept ist für den Verteilerkreis und den angrenzenden Viola Park jedoch unerlässlich. Schließlich überschreitet das Verkehrsaufkommen bereits jetzt die Kapazitätengrenzen. Wie das dann funktionieren soll, wenn der FH Campus erweitert wird, wenn die ASFINAG-Zentrale, eine P&R-Anlage, eine Multifunktionale Halle, Bürogebäude, ein Studentenheim und ein Hotel am Verteilerkreis errichtet sowie der Viola-Park angrenzend fertiggestellt werden, konnte von den anwesenden Experten niemand auch nur annähernd erklären. Schlussendlich soll auch noch der Verkehrsfluss zur Generali-Arena gewährleistet sein, was in einem totalen Verkehrskollaps münden würde.
Bereits vor einem Jahr stellte die ASFINAG Modelle über die künftige Verbauung am Verteilerkreis im Foyer des FH Campus Wien aus. Nach wilden Bürgerprotesten getraute man sich diese bei der Bürgerversammlung nicht zu präsentieren jedoch hält man an den Plänen unverrückbar fest, wie Vertreter der ASFINAG bei der Bürgerversammlung unmissverständlich klar stellten.
Schwer kritisiert wird von Berger auch die Durchführung der Bürgerversammlung: Seitens der SP-Bezirksvorsteherin wird stets ein Staatsgeheimnis aus Bürgerversammlungen gemacht. Diesmal wurde die Veranstaltung erfreulicherweise zwar über Informationskanäle - wie im 21. Jahrhundert üblich - kund gemacht, jedoch führten tumultartige Szenen bei Pinnwänden und Infoständen, wo Experten den Bürgeranliegen bzw. dem enormen Zustrom nicht gewachsen waren zu Frust und Verärgerung bei den Bürgern. "Der chaotische, fehlgeschlagene Ablauf unterstreicht die Unfähigkeit und Überforderung der SP-Bezirksvorsteherin bei der Abhaltung von Bürgerversammlungen", so Berger weiter.
Zu guter Letzt wäre es auch sehr "nett", politische Repräsentanten aller Coleurs zu Wort kommen zu lassen, wenn dies selbst von anwesenden Bürgern gefordert wird", fordert Berger abschließend. Dass hier Handzeichen zu Wortmeldungen von politischen Vertretern "zufällig" übersehen oder nicht berücksichtigt werden, ist ein demokratiepolitischer Tiefpunkt in Favoriten.