Schon seit längerer Zeit laufen sich in Wien, freilich verdeckt, mögliche Nachfolger in den eigenen Reihen warm. Jetzt spricht es aber erstmals ein führender Sozialdemokrat öffentlich aus. "Wenn ich in der Wiener Partei wäre, würde ich mir überlegen, ob ich mit so einem Spitzenkandidaten in die Wahl gehen würde", erklärte der niederösterreichische SPÖ-Spitzengewerkschafter Peter Korecky. Grund für die offenen Worte war Häupls abfällige Bemerkung über die Arbeitsmoral und Leistungsbereitschaft der Lehrer. "Immer mehr rote Politiker erkennen, dass der amtsmüde Bürgermeister zu einer Belastung für seine Partei geworden ist", erklärt Wiens FPÖ-Klubchef und stellvertretender Bundesparteiobmann Mag. Johann Gudenus.
Gudenus ist fest davon überzeugt, dass es nicht nur für die SPÖ, sondern vor allem für die Wienerinnen und Wiener notwendig wäre, dass Häupl seinen Hut nimmt: "Seine Leistungsbilanz ist derart dürftig, dass sich mit seinem Abgang die Dinge einfach nur zum Besseren entwickeln können. Er ist für Rekord-Armut, Rekord-Schulden, Rekord-Arbeitslosigkeit und Rekord-Gebührenwucher verantwortlich. Eine personell erneuerte Wiener SPÖ als Partner in einer blau-roten Koalition könnte das tun, was Häupl so sträflich vernachlässigt hat:
für die Wienerinnen und Wiener arbeiten!"