Nach der Aufregung rund um das Wiener Wahlrecht, seine "launigen" Rundumschläge gegen die Lehrer und der Eröffnung der Schanigartensaison hat der Wiener Bürgermeister offenbar das politische Halbjahr beendet. Anders ist seine Absenz kaum zu erklären - seit Wochen findet kein Pressegespräch mehr statt, die Terminvorschau bis einschließlich 8. Mai zeigt ebenfalls, dass es offenbar in Wien für den ehemals starken Mann der SPÖ nichts mehr zu sagen gibt. Der Rest der Gesetzgebungsperiode wird nach den koalitionsinternen Turbulenzen schlicht abgesessen, ausgesessen und nach typischer SPÖ-Methode "heruntergebogen", so Wiens FPÖ-Landesparteisekretär BR Hans-Jörg Jenewein in einer Stellungnahme.
Die Häupl’sche Interpretation der Lehrer-Arbeitswoche, wonach er dann ja bereits "Dienstag zu Mittag fertig wäre und ‚ham‘ gehen könnte", ist offenbar auch auf das gesamte Arbeitsjahr des Bürgermeisters umzulegen. Am 7. April fand das letzte Pressegespräch des Bürgermeisters statt und dann ist zumindest bis zum 8. Mai "a Ruh".
Vor diesem Hintergrund wäre es wirklich fairer gewesen, diese Chaosregierung in Pension zu schicken und den Weg für Neuwahlen frei zu machen. Einfach nur die Zeit abzusitzen und darauf zu warten, dass endlich der Wahltag kommt, kann jedenfalls nicht Aufgabe des Bürgermeisters sein, so Jenewein abschließend.
