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24. März 2016 | FPÖ

Jetzt herrscht Demokratie in der Bezirksvertretung

Simmering: Nach 100 Tagen Erfahrungen im Amt zieht Wiens erster FPÖ-Bezirksvorsteher Paul Stadler Bilanz

Wiens erster FPÖ-Bezirksvorsteher, der Simmeringer Paul Stadler, zieht im NFZ-Interview eine Bilanz nach 100 Tagen Erfahrungen im Amt: „Wir sind noch immer dabei, das Werk’l so richtig kennenzulernen, die Genossen haben uns ja 19 Jahre ausgeschlossen."

NFZ: Wie haben Sie, Herr Stadler, die ersten 100 Tage als Bezirksvorsteher erlebt?

Stadler: Interessant, aufregend, problemhaft und teilweise erschütternd – also die ganze Bandbreite an Emotionen.

NFZ: Und politisch?

Stadler: Ich bin noch dabei, die Fülle der Möglichkeiten des Amtes in Erfahrung zu bringen. Die Sozialisten haben da Sachen 19 Jahre verschwiegen und als „rotes Sperrgebiet“ abgeschirmt. Etwa die Seniorenbetreuung des Bezirks. Als ich jetzt bei den Pensionisten aufgetaucht bin, haben die ganz verwundert gefragt: „Euch Freiheitliche gibt’s auch?“ – Ja, habe ich darauf gesagt, und das wird die nächsten fünf Jahre ganz sicher so bleiben.

NFZ: Welche Möglichkeiten der Umsetzung von freiheitlicher Politik haben Sie im Bezirk?

Stadler: Die richtige Macht sitzt im Rathaus. In der Bezirksvertretung sind wir stärkste Partei, aber ohne absolute Mehrheit. Das heißt verhandeln, Kompromisse und „Tauschgeschäfte“ schließen. Das ist Demokratie. Vor allem die Sozialisten tun sich verdammt schwer zu akzeptieren, dass sie jetzt von einer Mehrheit überstimmt werden können. Haben Sie schon Projekte umsetzen können? Stadler: Wir haben den Wildwuchs an Kebap-Standln im Bezirk beendet und eine Verdichtung der Intervalle der Schnellbahn S7 erwirkt. Die Verlängerung der Straßenbahnlinie 71 und der Autobahnanschluss Rannersdorf sind derzeit bereits am Laufen.

NFZ: Gibt es Konflikte mit der rot-grünen Mehrheit im Rathaus?

Stadler: Klar, etwa bei der Verlängerung des 71ers bis Kaiserebersdorf. Da liegen alle Genehmigungen vor, und die Finanzierung ist gesichert. Doch plötzlich heißt es von den Wiener Linien: „Kein Bedarf!“ – Aber die werden uns noch kennenlernen, wir bleiben da dran!

NFZ: Wie sieht es mit Kontakten zu den „roten Kollegen“ in den Nachbarbezirken aus?

Stadler: Mit Schwechat gibt es eine ausgesprochen konstruktive Gesprächsbasis, mit dem Kollegen Hohenberger aus dem 3. Bezirk habe ich mich auch schon ausgetauscht, nur auf den Termin mit der SPÖ-Kollegin aus Favoriten warte ich noch. Unter der Hand stimmen die Genossen unseren Ideen zu, aber gegen die eigene Partei im Rathaus vorzugehen, da fehlt der Mut. Die lassen den „blauen Stadler“ im Rathaus anrennen und warten ab, was dabei herauskommt.

NFZ: Wie sieht es mit der Stimmung im Bezirk aus?

Stadler: Wenn ich meine Runden im Bezirk drehe, dann wundere ich mich dauernd, weshalb wir nur 401 Stimmen mehr als die SPÖ bekommen haben und nicht die absolute Mehrheit. Aber das kann sich in fünf Jahren ja auch noch ändern.

NFZ 24.03.2016


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