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17. März 2017

Kinder- und Jugendpsychiatrie: FPÖ fordert Opferrente und Gedenkakt

Wiener Klubobmann Nepp pocht auf Entschuldigungszeremonie der Stadt Wien im Rathaus

Nach der Veröffentlichung der Studie über die großen Missstände in der Wiener Kinder- und Jugendpsychiatrie in der Nachkriegszeit fordert die Wiener FPÖ eine Opferrente und eine Entschuldigungszeremonie im Rathaus. "Es scheint schon so, als ob sich die Geschichte in Wien ständig wiederholt", sagte Klubchef Dominik Nepp bei einer Pressekonferenz am Freitag.

Nepp nahm dabei Bezug auf die Missbrauchsfälle in den ehemaligen Kinderheimen am Wilhelminenberg bzw. auf der Hohen Warte. Die Stadt habe "probiert, mit Einmalzahlungen die Opfer zu beruhigen". "Es wurde Geld gezahlt, aber natürlich kann Geld so etwas nicht wieder gut machen", meinte Nepp. Bei der nächsten Gemeinderatssitzung im April werde die FPÖ daher verschiedene Anträge zum Thema einbringen, kündigte er an.

Neben der Errichtung einer Gedenktafel am Wilhelminenberg und einer offiziellen Gedenkveranstaltung im Rathaus, bei der sich die Stadt bei den Opfern entschuldigt, fordert die Wiener FPÖ, dass die Stadt Wien den Betroffenen eine Opferrente zuerkennt. Die vom Bund beschlossene Opferrente für frühere Heimkinder, die Opfer von Gewalt wurden, in Höhe von 300 Euro müsse von der Stadt Wien zumindest verdoppelt werden, so Nepp.

Nepp kritisierte auch, dass Kinder "bis heute im Stich gelassen" würden: Es gebe viel zu wenig stationäre Plätze für Kinder und Jugendliche, weshalb viele in der Erwachsenenpsychiatrie untergebracht werden müssten. Die Kinder- und Jugendpsychiatrie soll deshalb auch beim etwaigen Untersuchungsausschuss zum KAV und zum Krankenhaus Nord Thema werden, kündigte Nepp an.

Auch die Wiener NEOS reagierten am Freitag mit einer Forderung auf die Ergebnisse der Studie: Die Stadt Wien müsse eine unabhängige Kommission für die Prüfung von Entschädigungszahlungen einrichten, befand Generationensprecher Christoph Wiederkehr in einer Aussendung. "Dass die Stadt eine Hotline eingerichtet hat, ist der erste Schritt. Allerdings ist es die falsche Entscheidung, dass diese Hotline für Betroffene beim KAV, quasi die Institution der damaligen Täter, angegliedert ist", so Wiederkehr.

FPÖ TV Kindesmissbrauch


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