Am 12. Mai spätabends wurden in Montenegro geistliche Würdenträger der Serbisch-Orthodoxen Kirche, Bischof Joanikije und acht weitere Priester, festgenommen. „Bis dato gab es keine Reaktionen der EU und anderer internationaler Organisation“, berichtet der Sprecher für europäische und internationale Angelegten der FPÖ-Wien, LAbg. Leo Kohlbauer. „Glaubensfreiheit sieht im 21 Jahrhundert anders aus“, kritisiert Kohlbauer. Montenegro ist NATO-Mitglied und EU Anwärter. Der 12 Mai ist ein großer orthodoxer Feiertag in der christlichen Orthodoxie vor allem bei der serbisch-orthodoxen Bevölkerung in Montenegro. „An diesem Tag haben sich die Gläubigen spontan dazu entschlossen, eine Prozession zur Kirche zu organisieren. Dafür wurden die Geistlichen verantwortlich gemacht und festgenommen“, berichtet Kohlbauer. „Auch bei einer eventuellen nicht-Einhaltungen aller übertriebenen Maßnahmen bzgl. Corona wird man nicht gleich eingesperrt. Diese Verhaftung ist ein Affront gegenüber den Geistlichen der Kirche, die immer wieder aufgerufen haben, die Maßnahmen des Staates zu respektieren“, so Kohlbauer. Als Hintergrund für die Verhaftung sieht Kohlbauer ein umstrittenes Gesetz, durch das der Staat Montenegro mehrere Kirchen und Klöster der serbisch-orthodoxen Gemeinschaft enteignen und diese verstaatlichen möchte. „Deswegen gingen die Leute auch schon vor der Corona-Krise auf die Straßen und lassen sich ihre Heiligtümer, die schon Jahrhunderte alt sind, nicht einfach wegnehmen. Und so einem Staat, in dem ein solches Vorgehen nicht nur möglich, sondern gelebte Praxis ist, wird EU-Reife attestiert?“, fragt Kohlbauer abschließend.