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17. Dezember 2022

Krauss zu U-Kommission: Experten bestätigen bei erster Befragung mangelndes Riskmanagement der Wien Energie

Was alle befragten Experten in der heute stattgefundenen Untersuchungskommission unisono bestätigten ist die Tatsache, dass sich bereits im zweiten Halbjahr 2021 eine Volatilität des Strommarktes abgezeichnet hat. Von Seiten der Wien Energie und dem dortigen Riskmanagement wurde jedoch nicht reagiert. Vor allem Energiemarkt-Experte Michael Böheim hat klare Worte gefunden und nicht mit Kritik am Riskmanagement der Wien Energie gespart, das er als ‚nicht vorhanden’ bezeichnete. „Das bestätigt unseren, von Beginn an ausgesprochenen Verdacht, dass die Wien Energie sehenden Auges und mit Vollgas in das totale Finanzdesaster gerast ist. Warum man von Seiten der Wien Energie die Risiken nicht breiter gestreut und weiterhin lediglich auf Futures gesetzt hat, werden die Verantwortlichen der Wien Energie in den folgenden Sitzungen noch zu beantworten haben“, kündigt der freiheitliche Fraktionsvorsitzende in der Untersuchungskommission, Klubobmann Maximilian Krauss, an.

Des Weiteren wurde sowohl von Böheim wie auch dem ehemaligen Vorstandsvorsitzenden des Verbunds, Wolfgang Anzengruber, deutlich gemacht, dass es Energieunternehmen, die den Regeln der freien Marktwirtschaft folgen, in erster Linie um die Maximierung des eigenen Gewinns geht, eine Preisstabilität für den Endkunden sei nicht vorgesehen, geschweige denn das vorrangige Ziel. „Die Wien Energie hat für ihre Spekulationsgeschäfte Milliarden von der Stadt Wien zur Verfügung gestellt bekommen. Ein noch nie da gewesener Finanzskandal in Milliardenhöhe war die Folge, auf ein Learning wartet man vergeblich. Nach wie vor hat die Wien Energie ihr Tradingmodell nicht geändert, spekuliert weiterhin mit dem Steuergeld der Wiener und das einzig zum eigenen Vorteil“, ärgert sich Krauss über das Vorgehen. Denn unabhängig davon, wie diese Geschäfte ausgehen: Die Wiener müssen immer dafür aufkommen, davon profitieren können sie jedoch nicht. Krauss erinnert daran, dass sowohl von der Geschäftsführung der Wien Energie wie auch von Bürgermeister Ludwig und Finanzstadtrat Hanke immer die Versorgungssicherheit der Wiener als Erklärung vorgeschoben wurde. „Für mich ist es keine Versorgungssicherheit, wenn knapp 15.000 Wienern bereits Ende 2021 der Strom abgedreht wurde, weil sie ihre Stromrechnungen nicht mehr bezahlen konnten, während sich die Wien Energie der Gewinnmaximierung statt der Preissicherung widmet“, so Krauss.

Der Klubobmann der Wiener FPÖ betont abschließend, dass der heutige Sitzungstag erst der Auftakt eines heißen Tanzes war: „Gerade was Riskmanagement, Preissicherung, Versorgungssicherheit und Liquidität betrifft, gibt es noch viel Auf- und Erklärungsbedarf.“


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