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14. April 2016

Wien wird zu Eldorado für Drogenhändler

Ob Praterstern, Handelskai oder U6 – Ausländer, darunter viele Asylwerber, verkaufen absolut ungeniert Drogen aller Art

Wer derzeit an einer U6-Station entlang des Gürtels aussteigt, wähnt sich bald in einem Afrikanerviertel, so viele dunkelhäutige Typen lungern rund um die Stationen herum und bieten ungeniert Drogen zum Kauf an – die Polizei ist längst nicht mehr Herr der Lage. Sperrt sie Täter ein, lässt eine zu milde Justiz sie bald wieder laufen.

Schon seit Mitte der 1990er Jahre prägten zunehmend Schwarzafrikaner, vor allem aus Nigeria, die harte Straßen-Drogenszene. Alle U-Bahn-Linien wurden zeitweilig zu „Drogenlinien“. Seit Inkrafttreten der neuen Strafprozessordnung im Jänner, die der Polizei den Nachweis der Gewerbsmäßigkeit bei Straftaten wesentlich erschwert, hat sich die Zahl junger Schwarzer, die nun auch in großer Zahl leichtere Drogen wie Haschisch anbieten, sprunghaft vermehrt. Die Migranteninvasion 2015 brachte ja schier unerschöpfliche Personalreserven.

Dealer haben nichts bei sich

Passanten wundern sich oft, warum potentielle Drogenanbieter selbst in Anwesenheit der Polizei nicht verschwinden, und wenn, dann nur um die nächste Ecke. Die Antwort liegt in der Arbeitsteilung. Der erste spricht den Kunden an: „Haschiiisch, Haschiiisch?“. Bestellt dieser, muss er zunächst bezahlen. Kurze Zeit später erscheint. ein anderer, geht mit dem Kunden zum „Bunker“, wo etwa hinter Autoreifen oder in Blumentrögen kleine Mengen („Baggies“) lagern, und händigt die Ware aus. Der andere steht währenddessen Schmiere. Bei harten Drogen (Kokain, Heroin) läuft das Geschäft ähnlich ab, nur dass die Ware, in Plastikkugeln verschweißt, im Mund transportiert (und notfalls verschluckt) wird. Ein „Big Ball“ Kokain (rund ein halbes Gramm) etwa kostet 30 Euro. Die Schwarzen, die bei der U-Bahn herumlungern, sind nur „Ansprecher“, die nichts bei sich tragen.

Warten auf Gesetzesreparatur

Das macht es der Polizei auch so schwer, Drogenhändler in flagranti zu erwischen oder ihnen gar – wie es jetzt heißt – „Berufsmäßigkeit“ nachzuweisen (früher „Gewerbsmäßigkeit“). Die Reparatur dieses Passus im Strafrecht kann noch Monate dauern. Doch auch zuvor beklagten Drogenfahnder immer wieder, dass die Justiz bei ausländischen Drogenhändlern (einheimische gibt es speziell bei harten Drogen so gut wie keine mehr) viel zu milde Urteile verhängt. „Es gibt Täter, die sperren wir in drei Jahren schon zum vierten Mal ein – und die Justiz lässt sie wieder laufen“, bringt es ein Offizier einer Drogenfahnder-Einheit auf den Punkt. Im Schnitt werden in Wien am Tag neun Personen wegen Drogendelikten festgenommen und 170 Identitäten festgestellt. Ohne den Nachweis der Berufsmäßigkeit gibt es nicht einmal. U-Haft, die Täter werden auf freiem Fuß angezeigt und gehen ihren Geschäften vor den Augen der Polizei weiter nach. Wenn sie dann tatsächlich irgendwann zu wenigen Monaten verurteilt werden, nehmen andere sofort ihre Plätze ein.

Milde Justiz, zu wenig Fahnder

„Wir haben zwei Probleme: Erstens sind die Täter viel zu kurz im Gefängnis. Die Banden operieren vor allem dort, wo es die geringsten ‚Stehzeiten‘ gibt – und das ist im Europavergleich Wien. Zweitens sind wir quantitativ mittlerweile dermaßen in der Unterzahl, dass sich selbst hohe Festnahmezahlen kaum noch auf das Gesamtbild auswirken“, analysiert ein Drogenfahnder die triste Lage. Tatsächlich umfasst die Drogenspezialeinheit EGS (Einsatzgruppe Straßenkriminalität) rund 120 Zivilfahnder (darunter drei Frauen), die Hälfte der Truppe ist aber für Einbruch zuständig. Auch das Landeskriminalamt verfügt über Drogenfahnder, die aber zahlenmäßig nicht annähernd an das Dealerheer der Afrikaner, Türken, Serben und zunehmend auch Afghanen und Tschetschenen heranreicht.

Noch kaum Crystal Meth

Wenigstens eine der schädlichsten und billigsten Drogen, das sogenannte Crystal Meth (Metamphetamin, eine Weiterentwicklung des Aufputschmittels Pervitin) scheint in Wien noch nicht verbreitet – warum, kann niemand wirklich sagen. Dafür registrieren Fahnder in ländlichen Bereichen, vor allem in nordöstlicher Grenznähe einen verstärken Gebrauch des Suchtgiftes – wird das Pulver doch meist in tschechischen oder slowakischen Labors hergestellt. 

NFZ 14.04.2016


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