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19. Juni 2017

„Wiener Wohnen“ – zu hohe Betriebskosten verrechnet?

150.000 Gemeindebau-Mieter leisten jedes Jahr zu hohe Vorauszahlung

In einer Woche ist es wieder so weit: Stadtrat Ludwig wird, wie jedes Jahr in der letzten Juni-Woche, die Mieterinnen und Mieter der Wiener Gemeindebauten mit vermeintlichen „Geldgeschenken“ von insgesamt bis zu 19 Millionen Euro überhäufen. „Geldgeschenke“ allerdings, die an die Gemeindebaubewohner im Laufe des Jahres zunächst einmal zu viel verrechnet wurden.  

Typischerweise lautet die Jubelmeldung des Wohnbauressorts im OTS der APA dann je nach Kalenderjahr: 

"Ludwig/Neumayer: Guthaben für mehr als 181.000 GemeindemieterInnen“ (29.06.2016)

„Ludwig: Guthaben für mehr als 155.000 GemeindemieterInnen“ (30. 06. 2015)

„StR Ludwig: Betriebskosten-Guthaben für rd. 130.000 GemeindemieterInnen“ (26. 06. 2014)

„Ludwig: Betriebskosten-Guthaben für mehr als 179.000 GemeindemieterInnen“ (07. 06. 2012)

„Ludwig: Betriebskosten-Guthaben für mehr als 149.000 GemeindemieterInnen“ (16. 06. 2011)

„Vbgm. Ludwig: Betriebskosten-Guthaben für mehr als 154.000 GemeidemieterInnen“ (20. 06. 2010)

„Ludwig: Betriebskosten-Guthaben für 164.500 GemeindemieterInnen“ (16. 06. 2009) 

Zwtl.: Keine Umsicht, sondern systematische Fehlverrechnung 

„Wenn Jahr für Jahr hohe Guthaben entstehen, dann wird offensichtlich jeweils elf Monate lang zu viel verrechnet“, kritisiert der Wiener FP-Bautensprecher LAbg. Alexander Pawkowicz die Methoden der Liquiditätsbeschaffung im Wiener Gemeindebau. 

Umso bemerkenswerter erscheint in diesem Licht der übliche Jubel des Ressortleiters über den geplanten Geldregen. Demnach bekämen die Bewohner aufgrund „umsichtigen Wirtschaftens“ von der Hausverwaltung Geld zurück. Tatsächlich bleiben bei dieser fragwürdigen Praxis aber insbesondere jene Menschen auf der Strecke, die nur über sehr geringe Einkommen verfügen, kritisiert Pawkowicz, und ergänzt: „Was nützt es denn einem Bezieher der Mindestsicherung, jedes Jahr ‚Geld zurück‘ zu bekommen, wenn er sich diesen regelmäßig zu hohen Vorschuss vorher absparen muss?“ 

„Einem privaten Hausverwalter, der sehenden Auges Jahr für Jahr zu hoch kalkuliert, würde wohl letztlich gekündigt werden“, meint Pawkowicz, und fordert Stadtrat Ludwig abschließend auf, endlich für eine tatsächlich „umsichtige“ Verwaltung im Wohnbauressort zu sorgen.


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